Die Bibliothek des Napoleonmuseums Thurgau

Nach der verlorenen Schlacht von Waterloo (18. Juni 1815) musste nicht nur Napoleon I. Frankreich verlassen und ins Exil gehen, sondern auch seine ganze Familie war davon betroffen, insbesondere seine Adoptivtochter und Schwägerin, Hortense de Beauharnais, Tochter der Kaiserin Joséphine. Im Dezember 1815 erreichte sie Konstanz, im Februar 1817 kaufte die ehemalige Königin von Holland Schloss Arenenberg am Schweizer Ufer des Untersees. Hier fand auch ihre Bibliothek eine letzte Bleibe. Zudem entwickelte sich hier auch die Studienbibliothek ihres Sohnes Louis Napoléon, des späteren Kaisers Napoleon III. Circa tausend Bände beinhaltet der auf Arenenberg erhaltene Teil. Neben Literatur findet man Bücher zur Geschichte, zur Schweiz und zur Kunst. Die Bibliothek des Prinzen Louis Napoléon beinhaltet ausserdem auch seine Studienbücher: Klassiker der lateinischen sowie der griechischen Welt, Mathematik, Technik, Mechanik, Militaria.

Neben der historischen Bibliothek hat sich ab ca. 1906 eine Forschungsbibliothek entwickelt. Grundlage dafür waren unterschiedliche Schenkungen und Ankäufe von Spezialbibliotheken, darunter diejenige des Botschafters und Frankreichforscher Dr. Joachim Kühn (1892 – 1978). Schwerpunkt der Literatur ist die Familie Bonaparte, insbesondere Napoleon I. und Napoleon Insgesamt wird die Zeit von der französischen Revolution bis zum Ende des Ersten Weltkriegs behandelt. Der grösste Teil der Literatur ist auf
Französisch, aber auch auf Deutsch und Englisch.

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